Managementplan

Die niederländischen und belgischen Behörden übernehmen gemeinsam die Verantwortung für eine langfristige adäquate Umsetzung des Managementplans für die Website und die rechtzeitige Erfüllung der verfahrenstechnischen Anforderungen der UNESCO.

Standortinhaber (Site holders)
Die Niederlande und Belgien entscheiden sich für einen geteilten Status als Standortinhaber. Der geteilte Status als Standortinhaber bietet eine einfache, pragmatische und effektive Lösung für den transnationalen und seriellen Standort. Der geteilte Status als Standortinhaber wird in den Niederlanden bei der Provinz Drenthe und in Flandern bei der Provinz Antwerpen niedergelegt, die diese Aufgabe an 
Kempens Landschap delegiert.

Standort- und Koloniemanager
Auf übergreifender Ebene sorgen beide Standortinhaber für die operationelle Umsetzung und Vorbereitung der Aufgaben, die zu ihrem Verantwortungsbereich gehören. Die Standortinhaber setzen einen operationellen Standortmanager ein, der sich auf eine kompakte Durchführungsorganisation stützen kann. Der Standortmanager fungiert zudem als Erweiterung und legt gegenüber den gemeinsamen Standortinhabern Rechenschaft ab. Für jede Kolonie oder jede Gruppe von Kolonien (Verwaltungseinheit) wird des Weiteren ein Koloniemanager eingesetzt oder ein Koordinationsmechanismus geschaffen, wenn mehrere Kolonien in einer Verwaltungseinheit zusammengefasst sind.

Lenkungsausschuss
Die Mitgliedsstaaten setzen einen Lenkungsausschuss ein, der sich aus Funktionsträgern der beteiligten Provinzen und Gemeinden zusammensetzt. Der Lenkungsausschuss trägt gemeinsam und auf Konsensbasis die Verantwortung für den langfristigen Schutz des Welterbes nach der Nominierung. Der Lenkungsausschuss tritt ein- bis zweimal im Jahr zusammen.

Empfehlungskommission für Wissenschaft, Bildung und Qualität
Der Lenkungsausschuss richtet eine Empfehlungskommission für Wissenschaft, Bildung und Qualität ein, die dem Lenkungsausschuss und den beiden Standortinhabern Empfehlungen erteilen kann. Außer Fachkenntnissen im Bereich des historischen Erbes und der Kultur verfügt der Ausschuss auch über Kenntnisse räumlicher und landschaftlicher Qualität und Naturwerte.

Managementaufgaben
Der Managementplan gilt für den Zeitraum 2020-2030 und richtet sich auf die Erhaltung der herausragenden universellen Werte, indem man das Welterbe schützt, bewahrt, nachhaltig instand hält und verwaltet. Dabei werden neue Entwicklungen adäquat eingefügt und wird das Welterbe der Gesellschaft aktiv vermittelt. In diesem Managementplan werden die Aktivitäten für den politisch-strategischen Schutz der herausragenden universellen Werte und für die Vermittlung der Werte und Bedeutung der Armenkolonien angeführt.

Die Langzeitstrategie für alle Kolonien ist auf den Erhalt und die Stärkung des herausragenden universalen Wertes in allen Kolonien ausgerichtet. Die Hauptaufgabe für die Armenkolonien ist die Erhaltung der Lebensqualität in den Gebieten und die Suche und Einfügung neuer wirtschaftlicher Impulse und Entwicklungen. In die Entwicklungsphilosophie passt eine Strategie, in der der kulturhistorische Zusammenhang der Gebiete maßgeblich und eine Inspirationsquelle für eine nachhaltige Entwicklung ist.

Die Sichtweise der Standortinhaber ist, dass die Kolonien eine „lebendige Landschaft“ sind, in der Entwicklungen möglich bleiben, sofern sie neutral oder für den außergewöhnlichen universalen Wert unterstützend sind.

In den Kolonien wird der Schwerpunkt zuerst auf die Umnutzung leer stehender Gebäude gelegt, bevor man zur Restaurierung übergeht. Dazu passt eine Umnutzung im Einklang mit landschaftlichen Strukturen und der Geschichte der Kolonien.

Für die Finanzierung und Verteilung der Kosten der Armenkolonien gilt als Ausgangspunkt, dass jede Kolonie ihre eigenen Kosten für die Umsetzung der Managementmaßnahmen trägt. Die Partner tragen gemeinsam die Kosten für die Gesamtleitung und -koordination, einschließlich der Verpflichtungen in Bezug auf Monitoring und regelmäßiger Berichte.

Die Geschichte der Armenkolonien ist auf jeden Fall hörenswert. Die Landschaften und Gebäude sind einen Besuch wert und veranschaulichen die Geschichte. Die Standortinhaber und Koloniemanager verleihen dieser allgemeinen Geschichte, der Lage, dem Zusammenhang und der Ausstrahlung der Kolonien gemeinsam Bekanntheit. Dies geschieht gemeinsam mit den Interessenträgern, die die Besucherzentren in den Kolonien einrichten. Jede Kolonie erzählt dabei sowohl die vollständige Geschichte der Kolonien als Ganzes als auch die spezifische Geschichte der einzelnen Kolonien als Teil der seriellen und transnationalen Welterbestätte.

Nachstehend können Sie den vollständigen Text des Managementplans herunterladen, der in einen Hauptteil und 3 Teilhefte für die einzelnen (teils zusammenhängenden) Kolonien eingeteilt ist.